Planen ist für mich schon seit vielen Jahren ein Hobby, eine Leidenschaft, Beruf, Entspannungsmöglichkeit und Kreativitätsventil, ach eigentlich noch so viel mehr. Ich liebe es neue Eindrücke zu kriegen, mich inspirieren zu lassen, andere zu inspirieren, neue Dinge ausprobieren – das eigentlich am aller meisten. Ich hab ständig neue Ideen und würde mich so gern einfach mal einen Tag lang in meiner Wohnung einsperren und einfach nur mal machen. Ihr wisst es selbst, mit Alltag, Familie und Arbeit manchmal gar nicht so einfach. Immer wieder scheint einem die Zeit zu fehlen. Aber warum eigentlich?

Jeder hat Zeit, wenn er es will

Den Satz „ich hab keine Zeit“ mag ich ja so gar nicht und nehme ich nur selten selbst in den Mund, oder aber versuch ihn anders zu formulieren. Auch wenn ich durch meinen Job sicherlich viel dazu sagen könnte, werde euch jetzt nichts darüber erzählen wie man super toll seine Zeit planen, blocken, teilen kann, dafür gibts genügend selbsternannte „Timemanagement-Gurus“. Was ich euch aber mal mitgeben möchte ist ein Gedanke, der mir sehr geholfen hat die allseits mangelnde Zeit besser zu betrachten.

Anfangen hat es damit, dass ich in meinem Umfeld schrecklich häufig die Sätze „…muss ich erstmal sehen wann ich Zeit habe“, oder „ich würde ja gern, aber dazu habe ich keine Zeit…“ in meinem Umfeld gehört habe und mich das irgendwann unheimlich genervt hat.

Nach meinen Berechnungen haben wir alle die gleiche Zeit als Ausgangpunkt. Ich war in der Schule nicht suuuper gut in Mathe, das hat sich im Informatikstudium dann glücklichweise gewandelt, aber gut, ich schweife ab.

Ein Tag hat 24 h und das ganze 7 Tage die Woche. Den Taschenrechner gezückt, damit ich mich nicht verrechne, ergibt das: 168 Stunden. Wie ihr rechts seht, gibt Google mir recht.

Google Screenshot

Soweit so gut. Leute arbeiten – in der Regel – unterschiedlich lang. Gehen wir jetzt mal nicht von Teilzeit oder Selbstständigkeit aus, dann kommen wir durchschnittlich auf 40 h die Woche, dann bleiben noch 128 h, richtig? So, dann noch Schlaf. Ich hab mal nach dem durchschnittlichen Schlaf gegooglet, denn ich schlaf in der Regel nicht so viel, meist reichen mir 5-6 h und ich weiß, dass den meisten das zu wenig ist. (Ha, mehr Zeit für mich, oder so ähnlich ^^) Dazu gibt es je nach Alter und eigener Empfindung verschiedene Empfehlungen, aber nehmen wir mal geschmeidige 8 h (7 Tage x 8 h Schlaf = 56 h). Jetzt höre ich gleich auf mit dem Pseudomathe und komme zum Punkt, versprochen. Wenn man nach der Arbeit noch den Schlaf abzieht landen wir also bei ca. 72, runden wir aus Kulanz noch 2h ab und landen bei 70. 70! SIEBZIG in Wort und Zahl. Darüber habe ich mal nachgedacht, das sind soooo viele Stunden und wie nutzen wir die? Hm? Geht mal in euch. Ich hab das getan. Ich muss wie jede/r andere auch einkaufen, putzen, aufräumen und habe auch eine Tochter, Mann und Freunde. Aber 70 Stunden muss oder sollte man doch irgendwie sinnvoll verteilen können, oder?

Ich bin jetzt eher nicht der Typ der feste Tagespläne macht, wie „montags ist mein Einkaufstag“ und „mittwochs dies und samstags das“. Da tickt jeder anders, aber ich bin schon morgens genervt, wenn ich weiß, dass heute „Putztag“ ist. Ich mach das manchmal Donnerstag, manchmal Samstag und wenn ich ganz irre bin auch mal erst Montag, naja oder wenn Besuch kommt eben auch vorher ^^. Gut, jetzt hab ich wieder so weit ausgeholt, worauf ich aber eigentlich hinaus möchte: Jeder ist Herr oder Frau über sich selbst und seine Zeit. Ich weiß, wenn man (Klein-)Kinder hat fühlt sich das nicht so an, dennoch! Nachdem das Kind im Bett ist, wie nutzt ihr die Zeit? Mal ehrlich? Weniger Handy, weniger Serie und schwupp bleibt mehr Zeit für Planern! 😉 Wenn man mal bewusst darauf achtet, wie man seinen Tag verbringt und auch ein bisschen kritisch mit sich selbst ist, dann tun sich plötzlich wirklich ziemlich große Zeitfenster auf.

Ich hatte eine Zeit lang mal deutlich weniger als 70 Stunden in der Woche „übrig“, weil ich neben der einen Selbstständigkeit meinte noch einen Shop für Inserts haben zu müssen. Oh ja, da blieb wenig Zeit übrig, aber wisst ihr was? ICH habe mich dazu entschieden das so zu machen. ICH habe mein Hobby zum Beruf gemacht und daher nach dem anderen Job nach 18 Uhr noch bis 23 Uhr (oder auch mal länger) meine Bestellungen gepackt, neue Produkte entworfen und Mails beantwortet. Es ist viel anderes auf der Strecke geblieben in der Zeit, aber ich habe das am Ende gern gemacht und mich ja auch selbst dazu entschieden.

Wichtig bei allem ist aber auch nicht zu streng mit sich selbst zu sein. Wie oft hab ich mir vorgenommen, wenn meine Maus schläft in die Tasten zu hauen, noch mindestens 4 Inserts zu entwerfen, diese natürlich noch zu drucken und alles zu beschreiben und bekleben und und und… Und was und? Ich bin auf dem Sofa mit einer neuen Serie gelandet, weil mir einfach danach war. Meine Entscheidung! Netflix ist wohl oder übel, da bin ich offen, mein größter Zeitfresser. Und das ist vollkommen ok, weil ich für mich gesagt habe, dass ich diese Off-Time auch mal brauche. Ich bin zu dem Serienjunkie, lässt sich nicht leugnen. Ich hab für mich entschieden, dass Formulierung da das A und O ist. Meiner Meinung nach sollte es nicht heißen: „Ich hab keine Zeit zum Planern und Kreativ zu sein.“ sondern „Ich hab mir aus Grund X nicht die Zeit dazu genommen.“ Versteht ihr was ich meine? Zwei völlig verschiedene Betrachtungsweisen. Wenn man etwas wirklich machen WILL, findet man auch die Zeit dazu

Und was ich eigentlich mit all dem sagen will: Tut mehr Dinge, die EUCH glücklich machen! Nehmt euch die Zeit die Dinge zu tun, die ihr machen wollt und lasst euch nicht vom Alltag und euren Pflichten niederstrecken!
Holt die Planer raus und schafft Platz für euch! #selfcare

In diesem Sinne,
lasst es euch gut gehen

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